Karwendelbahn
Die Karwendelbahn in Mittenwald bietet auf 2.244 Metern Seehöhe spektakuläre Ausblicke ins Isartal und auf umliegende Orte wie Mittenwald, Krün und Wallgau. Auch die Zugspitze und das Wettersteingebirge sind zu sehen, ebenso wie das Alpenvorland und mehrere Bergseen. An der Bergstation befindet sich Deutschlands höchstgelegenes Naturinformationszentrum, die „Bergwelt Karwendel“, das 2009 den Nachhaltigkeitspreis der Alpenkonvention erhielt. Das Zentrum, das in Form eines überdimensionalen Fernrohrs gestaltet ist, soll Besucher über das Hochgebirge und andere bedrohte Lebensräume informieren und für deren Schutz begeistern. In der streng geschützten Karwendelgrube hinter dem Zentrum leben die seltenen Alpenschneehühner.
Deutschlands zweithöchste Bergbahn
Die Talstation der Karwendelbahn befindet sich am östlichen Ortsrand von Mittenwald. Die Bahn, die 1967 erbaut wurde, bringt ihre Gäste in nur sieben Minuten ins Hochgebirge. Die Gondeln, auch „Karwendelkristall“ genannt, bieten bereits während der Fahrt beeindruckende Blicke in die steilen Felswände des Karwendelkars und auf die Mittenwalder Hütte. Von der Bergstation aus führen zahlreiche Wander- und Kletterrouten, von gemütlichen bis hin zu anspruchsvollen Touren. Der Mittenwalder Klettersteig ist ein Klassiker und führt über acht Zweitausender. Die Berggaststätte an der Bergstation bietet Platz für 80 Gäste drinnen und 200 draußen auf der Sonnenterrasse. Hier kann man tagen, feiern und sogar heiraten, da das Standesamt Mittenwald hier eine Außenstelle betreibt. Im Winter zieht die sieben Kilometer lange Abfahrt durch das Dammkar versierte Skifahrer an, die Deutschlands längste unpräparierte Skiroute befahren möchten.
Geschichte der Karwendelbahn
Die Geschichte der Karwendelbahn beginnt in den 1950er Jahren, als der Großmetzgereibesitzer Hans Hofmann aus München die Karwendelbahn GmbH gründete. Die Baukosten wurden ursprünglich auf 2,5 Millionen DM veranschlagt, doch schwieriges Gelände und fehlende staatliche Bürgschaften führten zu einem Baustopp und einer Verdopplung der Kosten auf 5,2 Millionen DM. Dank des Engagements der Marktgemeinde Mittenwald und lokaler Bürger konnte die Bahn am 7. Juni 1967 endlich eröffnet werden.
In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Wanderwege und Kletterrouten erschlossen, darunter der Mittenwalder Höhenweg und der Fußgängertunnel ins Dammkar. 2008 wurde mit der „Bergwelt Karwendel“ Deutschlands höchstes Natur-Informationszentrum eröffnet. Dieser Bau, der eine logistische Meisterleistung darstellt, bietet wechselnde Ausstellungen über die Hochgebirgswelt und andere faszinierende Lebensräume.
Die Karwendelbahn heute
Heute bietet die Karwendelbahn eine Vielzahl von Aktivitäten und Erlebnissen für ihre Besucher. Neben den atemberaubenden Aussichten und Wanderungen können Besucher an der Bergstation in der Berggaststätte einkehren oder an den Rundblickerklärungen teilnehmen, die in der Hochsaison jeden Dienstagvormittag angeboten werden.
Für Skifahrer ist die Abfahrt durch das Dammkar ein Muss, während im Sommer der Mittenwalder Klettersteig Abenteuerlustige anzieht. Zudem bietet die „Bergwelt Karwendel“ informative Einblicke in die Natur und fördert das Bewusstsein für den Naturschutz. Die Karwendelbahn verbindet somit Naturerlebnis und Bildung auf einzigartige Weise und bleibt ein bedeutendes Ausflugsziel in der Region.